100 Jahre Ruhrgebiet, das EUnet und ein Denkmal für die Dortmunder Internet-Pioniere

16. September 2020

Anlässlich des 100-jährigen Bestehens des Regionalverbands Ruhr blickt die Ausstellung „100 Jahre Ruhrgebiet. Die andere Metropole“ auf die komplexe Entwicklung der Region zurück. Die Ausstellung gruppiert in sieben thematischen Abteilungen die 'Stadt der Städte' als Verwaltungsmetropole, als Infrastruktur-, als politische Metropole, als Verkehrs-, als Industrie-, als Sport- und Veranstaltungs- sowie als Kultur- und Wissensmetropole. Vorangetrieben wurde die Transformation zur Wissenmetropole ganz wesentlich durch die moderne Informationstechnologie. Daran, welche wichtige Rolle hierbei Akteure vom Fachbereich Informatik der Universität Dortmund gespielt haben, erinnert die Ausstellung im Essener Ruhr Museum mit Original-Exponaten, die von der Fakultät zur Verfügung gestellt wurden.

Ausstellung Vitrine

"Ein Denkmal für die Verbreitung des Internets in Deutschland müsste der Informatikrecher Betriebsgruppe der Universität Dortmund errichtet werden", so würdigen die Ausstellungsmacher die Bedeutung des Dortmunder EUnet-Projektes.  Mit seinem deutschen Backbone unido gehörte das EUnet zu den ersten europäischen Internet-Providern in den 80er-Jahren und brachte in den Folgejahre zahlreiche Organisationen und Unternehmen erstmals online. Als Netzpioniere waren sie ab 1988 für die Administration der Domain "de" zuständig und boten ab 1991 mit dem Dienst Inter-EUnet direkte IP-Konnektivität an – sowie auch für Privatpersonen den Zugang zum Netz der Netze.

Die Dortmunder Original-Exponate, die in der Ausstellung „100 Jahre Ruhrgebiet. Die andere Metropole“ gezeigt werden, dokumentieren anschaulich und zum Staunen die Pionierzeit der Informationstechnologie: vergilbte Telefondosen und Akustikkoppler zeugen von einer vergangenen Zeit, in der die digitalen Daten mit maximal 9.600 Baud über eine analoge Teilnehmeranschlussleitung übertragen wurden. Ein Tektronix 4010 Grafikterminal, in den frühen 1980er Jahren ein begehrtes Stück Hightech, das ebenfalls in den Schaukästen zu sehen ist, wirkt heute wie ein Ding aus einer vergessenen Zeit. Wenn man heute die veraltete Technologie und die geringe Bandbreite auch belächeln mag, waren die damaligen Wählverbindungen ein Quantensprung, der die Welt der Kommunikation und Datenverarbeitung grundsätzlich verändert sowie nachhaltig geprägt hat. 

Ein Besuch der Ausstellung im Ruhr Museum ist sehr zu empfehlen. Wir nutzen heute ganz selbstverständlich das Internet und seine Dienste, kennen aber kaum seine Geschichte und die damit verbundenen Anstrengungen und Personen, die es zum Laufen gebracht haben. Einige Besucherinnen und Besucher werden daher sicherlich staunen, wenn sie erfahren, welche Rolle die Dortmunder Informatik und Dortmunder Informatiker*innen gespielt haben.





100 Jahre Ruhrgebiet. Die andere Metropole

13. September 2020 bis 9. Mai 2021

Öffnungszeiten:
Montag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr

Adresse:
Ruhr Museum
in der Kohlenwäsche
UNESCO-Welterbe Zollverein
Gelsenkirchener Straße 181
45309 Essen

Internet:
www.ruhrmuseum.de