Stehen wir am Anfang einer neuen Ära? Quantencomputer versprechen ein hohes Anwendungspotenzial im Bereich der Kryptografie, der selbst-lernenden Verfahren und der Quantensimulation.
Zum Thema
Anders als klassische Computer, die mit Bits arbeiten, die stets nur einen Zustand haben (0 oder 1) werden beim Quantencomputing sogenannte Qubits verwendet, die sich nicht nur in einem Zustand, sondern mit jeweils einer gewissen Wahrscheinlichkeit in beiden gleichzeitig befinden können, wodurch quasi parallele Berechnungen ermöglicht werden. Diese Fähigkeit, mit Operatoren auf überlagerten Zuständen zu arbeiten, ist der Grund für die Überlegenheit von Quantenalgorithmen, beispielsweise bei der Suche in sehr großen, unstrukturierten Datenmengen oder bei der Lösung von multiplen Optimierungsproblemen.
Galten Quantencomputer bisher als exotischer Forschungsgegenstand, so ist das öffentliche Interesse spätestens seit der medienträchtigen Inbetriebnahme des ersten deutschen Quantencomputer "Quantum System One" von IBM durch die Fraunhofer-Gesellschaft in Ehningen bei Stuttgart immens gestiegen. Für uns ist das Anlass, das Thema Quantencomputing im Rahmen eines Dortmunder Alumni-Tags näher zu beleuchten – und wir laden Sie herzlich dazu ein.
Dr. Annkatrin Sommer
Nach dem Studium der Physik an der TU München und der Promotion am Max Planck Institut für Quantenoptik war Dr. Annkatrin Sommer bei der Toptica Photonics AG als Laser Entwicklerin und Projektleiterin beschäftigt. Seit 2019 ist sie als Forschungskoordinatorin mit Schwerpunkt Quantentechnologien bei der Fraunhofer-Gesellschaft tätig.
Dr. Michael Marthaler
Dr. Michael Marthaler arbeitet seit mehr als 15 Jahren auf dem Gebiet des Quantencomputings. Nach seinem Physikstudium promovierte er 2009 am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Als Postdoc arbeitete er am KIT, AIST in Tsukuba, Japan und an der Universität des Saarlandes in der Gruppe von Prof. Frank Wilhelm. Im Jahr 2017 gründete er die HQS Quantum Simulations GmbH, die er als CEO leitet.
Dr. Nico Piatkowski
Dr. Nico Piatkowski studierte Informatik und Wirtschaftswissenschaften an der TU Dortmund. 2018 promovierte er „summa cum laude" zum Thema „Exponential Families on Resource-Constrained Systems“. Für seine Dissertation erhielt er den Dissertationspreis der TU Dortmund. Derzeit arbeitet er als PostDoc am Kompetenzzentrum Maschinelles Lernen Rhein-Ruhr (ML2R) und koordiniert den Forschungsschwerpunkt „Machine Learning auf Quantencomputern“.